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Sand in den Händen

Nur die wenigsten Kinder in Kiribati haben eine Chance, zu studieren oder eine weiterführende Schule zu besuchen. Seit der Unabhängigkeit des Landes haben verschiedene Regierungen verschieden viel dafür getan, die Bildungssituation zu verbessern. Doch das Bildungssystem kostet das kleine Land viel Geld und so ist die Chance für ein Kind, die Hochschulreife zu erreichen, an erhebliche Anforderungen geknüpft.

Die meisten Kinder haben die Perspektive, Fisch zu fangen, am Straßenrand Toddy oder Gemüse zu verkaufen, in einer Autowerkstatt anzuheuern, in einer Kawabar auszuschenken oder in einem der kleinen Shops entlang der Hauptstraße irgendeine Arbeit zu finden.

Wer in der aufgeblähten Bürokratie einen Job finden will, sollte mindestens die Hochschulreife vorweisen. Und wer in Australien oder Neuseeland einen Studienplatz finden will, muss wohl schon ein echtes Genie sein.

Da wo ich herkomme, kann jede(r) Depp*in aus der Mittelschicht das Abitur ablegen und im Hörsaal ein kluges Gesicht mimen.

Aber was macht ein kleiner Mensch hier, der weiß, dass seine Chancen unvorstellbar schlecht stehen, Architektur, Medizin, Elektronik, Informatik, Jura oder zumindest Sozialwissenschaft studieren zu können: An den Strand gehen und mit Sand spielen.

Sand im Gesicht