Wer durch die Städte mit einem freien Kopf spazieren geht, kann überall Kunst entdecken. Nicht in den Galerien. Nicht in den Auslagen der Flohmärkte. Nicht auf den Reklametafeln. Sondern rechts und links am Rande einer gewöhnlichen Welt.
Irgendwer lässt etwas verrosten. Jemand sprüht Farbe über Rost. Jemand anderes übermalt es nicht ganz. Und über die ungeordneten Reste eines ungeplanten Vorganges zieht dann ein weiterer Mensch Linien und Formen.
Für manche kann das weg. Für mich ist es wirklich Kunst und sie ist sogar politisch. Denn sie gestaltet einen öffentlichen Raum, der uns im Grunde allen gehört und der doch in aller Regel nur von wenigen befugt gestaltet werden darf. Das sind die Wenigen, die das nötige Kapital aufbringen, um uns über Mode, Zeitschriften, Autos, Reisen, oder Kosmetika zu informieren. Ob wir wollen oder nicht.