Bekanntlich ist Täuschung ein Mittel der Politik. Die Legende erzählt, dass Friedrich der Große die fehlende Größe einer langen Ahnenreihe litt und sich deshalb im Schatten der Wälder hinter dem Schloss Sanssouci eine künstliche Ruine errichten ließ. Ein paar Meter maurische Steinchen thronen dort über den willkürlich gebrochenen Säulen eines griechischen Dingsdabums.
Richtig ist, dass die Gemäuer ein riesiges Wasserreservoir umfassen und eben das zur Speisung der tiefer liegenden Wasserspiele der königlichen Parkanlagen diente. Weil ein Wasserbecken im Wald problematisch langweilig aussieht, wurde das Bauvorhaben ganz einfach zur Ruine vom Reißbrett an erklärt.
Richtig ist ferner, dass das Becken im Winter gefriert und lange noch sein Eis behält, selbst unter einer warmen Frühlingssonne an einem endlich wieder blau werdendem Himmel.
