Süd-Tarawa ist eine dicht besiedelte Inselwelt. Die Häuser stehen dicht an dicht. Es ist unmöglich, drei Schritte zu gehen, ohne dabei einen anderen Menschen zu treffen. Jeder Mensch hier strahlt eine unglaubliche Freundlichkeit aus, die sich nur glauben lässt, wenn man hier ist und sie selbst erlebt.
Und dennoch sehnen sich die Leute hin und wieder nach etwas mehr Einsamkeit. Die ist möglich. Bei Ebbe zieht sich der Ozean viele hundert Meter weit zurück und Lagune und Seeseite verwandeln sich in weites Land, auf dem sich herumspazieren lässt. Das sind die hiesigen „Stadtparks“. Es ist wie bei uns zuhause. Man ist dort nie so alleine, wie man wünscht, aber gerade genug, um etwas zu sich zu kommen.
Auf dem Rückweg bringt die einsetzende Flut dann flaches Wasser, in dem man fußläufig fischen kann. Wer mit leeren Netzen heimkommt, hatte wenigstens für eine Weile etwas Einsamkeit.